Die Innovationsinitiative „Smart Services“, ein Projekt des Landes Baden Württemberg, unterstützt den Restart der Dienstleistungsbranchen

Stuttgart, 20. August 2021

Pressemitteilung des Kompetenzzentrums Smart Services

Das vom Land Baden-Württemberg initiierte Forschungs- und Förderprogramm vermittelt Methoden zur Entwicklung neuer digitaler Dienstleistungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).

„Um die aktuelle wirtschaftliche Krise zu überwinden, gibt es keine Patentrezepte. Unsere Analysen zeigen jedoch, dass Unternehmen, die Möglichkeiten zur digitalen Unterstützung ihres Geschäfts nutzen, besser dastehen als ihre Wettbewerber“, sagt Thomas Meiren, Leiter Service Engineering bei Fraunhofer IAO in Stuttgart, und Leiter des Projekts „Smart Services“.

Ein Schlüssel liege dabei auf datenbasierten Dienstleistungen, den sogenannten Smart Services. „Gerade für Dienstleister, die in der Krise stark gelitten haben, sind Smart Services sind ein geeignetes Mittel, um wieder Fuß zu fassen“, so Meiren weiter. Es genüge nicht, die Unternehmen lediglich für neue Themen zu sensibilisieren. Gefragt seien vielmehr die Entwicklung und vor allem auch die Umsetzung neuer Lösungen – am besten im Sinne einer  „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Plattform für Wissenstransfer

Genau dafür wurde das Kompetenzzentrum Smart Services gegründet und in Kooperation mit den Industrie- und Handelskammern zu einer umfassenden Plattform für Wissens- und Methodentransfer ausgebaut. Ohne große Hürden bekommen kleinere und mittlere Dienstleister hier Unterstützung auf ihrem Weg in die digitale Zukunft.

Darüber hinaus vernetzt das Projekt Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, aus Kammern und Verbänden. „Damit möchten wir Denk- und Ideen-Prozesse für die Zukunft der Dienstleistungswirtschaft in Baden-Württemberg anstoßen“, erklärt Ministerialdirektor Michael Kleiner.

Dezentrale Struktur

Die Standorte des Kompetenzzentrums sind

  • in Stuttgart am Fraunhofer IAO;
  • in Karlsruhe am Handwerksinstitut itb;
  • in Heilbronn am KODIS, Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme sowie
  • in Furtwangen und Konstanz an den dortigen Hochschulen.

Erlebnisräume machen Anwendungen konkret

An den Standorten Stuttgart und Furtwangen ist das Kompetenzzentrum mit zwei so genannten Erlebnisräumen ausgestattet. Hier werden  Smart Services anschaulich demonstriert. KMU können sich nicht nur über neue digitale Technologien im Dienstleistungsbereich informieren, sondern sie hautnah erleben und ausprobieren. „Dieser Ansatz ist uns besonders wichtig.Forschung zu Dienstleistungen soll nicht theoretisch und abstrakt sein, sondern muss konkrete Lösungen für Betriebe liefern“, sagt erklärt Ministerialdirektor Kleiner weiter.

Das inhaltliche Angebot

Das Kompetenzzentrum bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen Unterstützung vor allem in den Kernthemen

  • Neue digitale Geschäftsmodelle für Dienstleistungen,
  • Systematische Entwicklung von Smart Services,
  • Nutzung von Serviceplattformen.

Damit deckt das Kompetenzzentrum genau die künftigen Herausforderungen ab, die sich Unternehmen in einer aktuellen Befragung gewünscht haben. Der Wissens- und Methodentransfer geht in drei Stufen vor:

  • Sensibilisierung: Mit Unterstützung von Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Verbänden werden Unternehmen sensibilisiert und ein Informationsangebot für Trends und Zukunftsthemen bereitgestellt.
  • Kompetenzaufbau: In einem zweiten Schritt erfolgt ein Know-how– und Kompetenzaufbau in den Betrieben. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Multiplikatoren, die landesweit die Beratung der Dienstleistungsunternehmen übernehmen.
  • Anwendung: Die konkrete Umsetzung des Wissens sowie die Einführung neuer Technologien, Prozesse und Dienstleistungen, bildet die letzte Stufe

Breite Qualifizierung

Aufeinander aufbauende Schulungs- und Coaching-Angebote vermitteln das Methodenwissen für die Entwicklung digitaler Lösungen, vor allem für die Geschäftsmodell-Entwicklung, Anforderungsermittlung, Konzeption, Umsetzung und Markteinführung. Die Unternehmen lernen hierbei Schritt für Schritt anhand von konkreten Beispielen, wie sich digitale Lösungen in die Praxis umsetzen lassen.

Bisher wurden rund 50 Veranstaltungen durchgeführt – von Webinaren über Schulungen bis hin zu Tagungen. Das Unterstützungsangebot für Betriebe ist breit – es reicht von der ersten Analyse bis hin zur Entwicklung neuer Smart Services. Dieses Angebot haben bisher mehrere Dutzend Unternehmen in Form von “Mikro-Projekten“ und Kurzberatungen in Anspruch genommen.

Im Rahmen bisheriger Transferinitiativen im Dienstleistungsbereich wurden bereits mehr als 320 Multiplikatoren als Dienstleistungsberater qualifiziert und mit dem Wissenstransfer insgesamt ca. 2.000 Unternehmen erreicht.

Hintergrund

Das ist auch nötig: „Viele kleine und mittlere Unternehmen tun nach wie vor schwer, neue digitale Technologien für ihre Leistungsangebote zu nutzen sowie eigene Strategien und Konzepte für Smart Services zu entwickeln“, erläutert Thomas Meiren. Dabei helfen digitale Innovationen, das bestehende Leistungsangebot von Unternehmen zu verbessern, neue Kunden und Märkte zu erschließen sowie Betriebe zukunftsfähig zu gestalten.

„Durch die COVID-19-Pandemie haben Smart Services stark an Bedeutung zugenommen – und in Post-Corona-Zeiten wird die Modernisierung des Dienstleistungssektors weiter an Dynamik gewinnen“, so Meiren. Das gilt besonders für den Restart der durch die Corona-Krise hart betroffenen Dienstleistungsbereiche: die Unternehmen der Veranstaltungs- und Eventbranche,  die Reiseveranstalter und das Gastgewerbe-,Kultur- und Kreativangebote sowie den  stationären  Handel. Auch die Folgen für die künftige Innenstadt-Entwicklung

 

Über das Kompetenzzentrum Smart Services

Das Kompetenzzentrum Smart Services bietet zentrale Anlaufstellen zu Smart Services in Baden-Württemberg. Hier können sich kleine und mittlere Unternehmen über neue digitale Technologien im Dienstleistungsbereich informieren und diese hautnah erleben. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen für die Entwicklung neuer Ideen und innovativer Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Außerdem vernetzt das Kompetenzzentrum Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und intermediären Organisationen, um Denk- und Ideenprozesse für die zukünftige Ausrichtung der Dienstleistungswirtschaft in Baden-Württemberg in Gang zu setzen und notwendige Maßnahmen zu initiieren.

Weitere Informationen: www.smart-service-bw.de

Zur Pressemitteilung im PDF-Format

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