shop.box & collect.box

Am Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung in Heilbronn haben sich zahlreiche Institutionen aus Bildung und Wissenschaft mit über 7.000 Studierenden angesiedelt. Mit Hauptsitz der Handelsketten Lidl und Kaufland sowie seiner Nähe zur Heilbronner Innenstadt mit zahlreichen klein- und mittelständischen Einzelhändlern, spiegelt das Forschungsfeld „Handel“ auch einen wichtigen Aspekt der Forschungslandschaft am Bildungscampus wider.
Um die Forschung von zukünftigen Handelsentwicklungen wie zum Beispiel dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und autonomer Store-Konzepte und deren Sortiment ermöglichen zu können, fehlte es den am Campus angesiedelten Institutionen jedoch an einer Art Reallabor.

Der Aufbau und die Konzeption wurden von einem lokalen Handelsunternehmen sowie dem Studiengang „BWL-Handel“ der DHBW Heilbronn durch Herrn Prof. Rüschen begleitet. Hauptaugenmerk wurde während der Planungsphase vor allem auf die technologischen und organisatorischen Aspekte gelegt. Auf der technologischen Ebene lag der Fokus dabei insbesondere auf der Auswahl einer geeigneten KI-Lösung in Zusammenspiel mit weiterer Sensorik und IT-Equipment. Auf der organisatorischen Ebene dagegen wurde der autonome Abwicklungsprozess in Zusammenspiel mit dem Algorithmus in Einklang gebracht und getestet.

In der Umsetzungsphase wurde die operative Umsetzung der beiden Shop-Konzepte geplant. Neben der Planung und Gestaltung des Sortiments, der Anbindung an das ERP-System der Betreibergesellschaft umfasste dieser Schritt auch den Einkaufs- und Bezahlvorgang für den Besucher zu konzipieren.

Nach nicht einmal 16 Monaten Planungs-, Konzeptions- und Testphase konnte die beiden autonomen Supermärkte im März 2021 in Betrieb gehen. Mit Eröffnung stehen nun der Erforschung der technischen Infrastruktur möglicher zukünftiger Handelskonzepte nichts mehr im Weg. So kann aktiv das Zusammenspiel von KI und weiteren (Sensorik-)Komponenten erforscht und verbessert, aber auch wichtige Aspekte wie Einblicke in die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung generiert werden. Daneben bieten die beiden Shops eine ideale Ergänzung für das Nahversorgungsangebot an die Studierenden und Mitarbeitenden in und um den Bildungscampus und machen innovative Handelskonzepte von Morgen live-erlebbar. Die beiden Store-Konzepte shop.box und collect.box im Detail:

shop.box – Um Zugang zur shop.box zu erhalten, müssen die BesucherInnen sich die App der shop.box herunterladen. Nach erfolgreicher Anmeldung kann innerhalb der App ein QR-Code generiert werden, welcher an der Eingangstür mittels Scanner gelesen werden kann. Das Sortiment umfasst eine Reihe von alltäglicher Ware, welches vor allem an die Bedürfnisse des Bildungscampus angepasst wurde. Das Besondere ist, dass Besucher den Laden ohne Scan- und Bezahlvorgang wieder verlassen können. Im Laden sind Kameras und weitere Sensoren installiert, welche mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz den Warenkorb automatisiert erfassen und bei Verlassen des Ladens den Zahlungsvorgang auslösen.

collect.box – Die collect.box stellt eine Art click & collect Lösung für verschiedene Produkte dar. Per eigens dafür programmierter App kann eine Auswahl aus dem Angebotssortiment getroffen und über die App bestellt werden. Alternativ kann der Einkauf auch direkt vor Ort über einen Bildschirm ausgewählt und bestellt werden. Nach Abschluss der Bestellung wird die Ware im Hintergrund durch eine Robotik automatisiert kommissioniert und den KundInnen über ein Ausgabefach ausgegeben. Neben einer durchgängig geöffneten Einkaufsmöglichkeit, ermöglicht die collect.box so einen automatisierte Abwicklung des Einkaufserlebnisses.