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Bantleon

Digital gesteuerte Servicequalität mit „B.Fluid“ (KSS-online)

Um zukunftsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, den Überblick über das eigene Kerngeschäft zu behalten – zunehmend digital statt papierbasiert. Das Unternehmen Hermann Bantleon GmbH aus Ulm hat diesen Anspruch aufgenommen und das System „B.Fluid“ entwickelt, eine digitale Lösung zur Verwaltung von Kühl- und Schmierstoffen (KSS).

Mit dem B.Fluid lassen sich Leistungen effizient steuern und lückenlos dokumentieren. Gleichzeitig ermöglicht das System den Nachweis gesetzlich vorgeschriebener Parametererhebungen der Kühl- und Schmierstoffe, wodurch es direkt zur Qualitätssicherung beim Kunden beiträgt.

Durch präzise Vorgaben, etwa für Wartungszyklen, wird die Maschinensteuerung optimiert. Dies führt zu einer Reduktion des Kühl- und Schmiermitteleinsatzes und fördert ökologisch nachhaltiges Wirtschaften.

B.Fluid ist damit ein zentraler Baustein im Serviceangebot des mittelständischen Schmierstoffexperten – es unterstützt die gezielte Steuerung von Mitarbeitenden und Maschinen, erfüllt Dokumentationsanforderungen und trägt neben der Kosteneffizienz auf Kundenseite zur allgemeinen ökologischen Nachhaltigkeit bei.

Bantleon entwickelt und produziert seine Kühl- und Schmierstoffe selbst und passt diese gezielt mithilfe von Additiven an die spezifischen Anforderungen der Kundschaft an. Über die Jahre sind diese Anforderungen kontinuierlich gestiegen – unter anderem durch höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten in der Fertigung. Entsprechend müssen vorgegebene Parameter, wie das Konzentrationsniveau exakt eingehalten werden, um die Maschinen dauerhaft einsatzbereit zu halten.

Für einen störungsfreien Betrieb ist die sorgfältige Pflege der eingesetzten Stoffe entscheidend – etwa durch regelmäßige Filtration. Um Stillstände zu vermeiden, müssen Maschinen engmaschig überwacht werden. Gleichzeitig ist es – auch im Sinne der Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz – wichtig, die Lebensdauer der KSS beim Kunden möglichst zu verlängern.

Die Idee zur Entwicklung von B.Fluid entstand vor allem durch Impulse von Großkunden, die eine stärkere Digitalisierung ihrer Prozesse forderten. Bis dahin existierten am Markt lediglich Insellösungen, bei denen Unternehmen eigene Softwarelösungen entwickelt und angepasst hatten. Eine umfassende, auf Kühl- und Schmierstoffe spezialisierte Anwendung war nicht verfügbar – das zeigte eine umfangreiche Marktrecherche von Bantleon. Daraus entstand die Entscheidung, selbst ein ganzheitliches digitales System zu schaffen, das flexibel weiterentwickelt werden kann.

Intern ging der Anstoß zur Digitalisierung vom damaligen IT-Beauftragten aus. Die Verantwortung für die Entwicklung liegt bis heute bei der EDV-/IT-Abteilung. Vertriebsmitarbeitende sowie die Anwendungstechnik liefern kontinuierlich fachlichen Input für Weiterentwicklungen.

Über B.Fluid können Kunden unter anderem Laborberichte eigenständig abrufen. Zudem werden Stammdaten aus dem CRM-System automatisch ins System integriert, um eine Verknüpfung der erhobenen Werte mit den Kundenstammdaten zu ermöglichen. Ein zentrales Ziel von Bantleon war es, durch automatisierte Preis- und Berichtaktualisierungen eine höhere Transparenz zu schaffen und die Kundenbindung durch digitale Schnittstellen zu stärken.

Nachhaltigkeit in ihren 3 Formen, sozial, ökologisch und ökonomisch zählt zu den zentralen Werten bei Bantleon. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter trägt aktiv dazu bei. Um dieses Engagement strategisch auszurichten, orientiert sich das Unternehmen an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs = Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Dabei wird gezielt analysiert, auf welche Ziele Bantleon bereits Einfluss nimmt und wo weiteres Potenzial besteht. Ein besonderes Anliegen ist es, Nachhaltigkeitsthemen transparent an Stakeholdern, insbesondere Kundinnen und Kunden, zu kommunizieren.

Im sozialen Bereich engagiert sich Bantleon regional, etwa durch die Förderung von Jugendprojekten im Raum Ulm. Gleichzeitig zeigt sich, dass auch andere Marktteilnehmende dem Thema Nachhaltigkeit zunehmend Priorität einräumen. In Bezug auf das B.Fluid sind insbesondere die SDGs 12 (nachhaltiger Konsum und Produktion) sowie 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) relevant. Durch optimierte Steuerung verlängert sich die Nutzungsdauer von Schmierstoffen, was den Entsorgungsaufwand und -häufigkeit reduziert. Zudem lassen sich Maschinenausfälle frühzeitig erkennen und vermeiden.

Die Einführung des Onlineportals für Kühl- und Schmierstoffe erforderte einen kontinuierlichen Lernprozess. So wechselte Bantleon beispielsweise von IBM auf Microsoft, um eine zukunftsfähige Plattform zu etablieren. Auch heute wird das System regelmäßig weiterentwickelt – insbesondere im Hinblick auf sich wandelnde Kundenanforderungen. Inzwischen hat sich B.Fluid im Markt etabliert, wird von Kundenseite akzeptiert und für seine Benutzerfreundlichkeit und den verbundenen Mehrwert geschätzt.

In der Anfangsphase war die Akzeptanz noch begrenzt, bedingt durch technische Schwierigkeiten. Zwischenzeitlich mussten Prozesse sogar mithilfe von Papierdokumenten abgesichert werden. Die heutigen technischen Standards, sowohl hardware- als auch softwareseitig, haben diese Herausforderungen jedoch vollends gelöst.

An der Entwicklung des Systems waren neben den internen Fachabteilungen auch Kundinnen und Kunden sowie ein spezialisiertes Softwarehaus beteiligt. Der Zugriff auf B.Fluid erfolgt über ein browserbasiertes Portal. Für den mobilen Einsatz steht eine Android-App zur Verfügung, mit der Betriebsdaten erfasst und Barcodes an Maschinen gescannt werden können. Eine iOS-Version ist derzeit in Arbeit.

Neu hinzugekommen ist eine App für das integrierte Ticketsystem, über das Sonderaufgaben abgebildet werden. Bis Jahresende sollen sämtliche Portalfunktionen vollständig als App-Lösung zur Verfügung stehen. Die Nutzung des Systems erfolgt zum Pauschalpreis, der sowohl die Software als auch den benötigten Personaleinsatz umfasst. Perspektivisch soll das System als App-basiertes Abo-Modell monatlich angeboten werden.

Der Nutzen für die Kunden ist vielfältig: So ersetzt B.Fluid Papiernotizen an Maschinen durch ein digitales, jederzeit zugängliches System. Sämtliche Beteiligte – von der Anwendungstechnik in Ulm bis zu den Anwenderinnen und Anwendern vor Ort – können jederzeit auf aktuelle Werte und Aufgaben zugreifen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht eine präzise, ortsunabhängige Steuerung. Messaufgaben gemäß TRGS-Vorgaben (Technische Regeln für Gefahrstoffe) lassen sich direkt zuweisen und durchführen, inklusive automatischer Erinnerungen bei Abweichungen.

Auch intern profitiert Bantleon durch die Automatisierung von Wartungszyklen und die verbesserte Koordination von Teamleitungen. Arbeitsanweisungen, Datenblätter und Toleranzwerte stehen zentral zur Verfügung – das reduziert Laufwege und Rückfragen erheblich. Mitarbeitende können ihre Arbeitsabläufe effizient planen und gezielt priorisieren. Der Scan eines Barcodes genügt, um alle relevanten Informationen zur jeweiligen Maschine abzurufen.

Durch die konsequente Digitalisierung werden Fehlerquellen, wie sie bei papierbasierten Prozessen auftreten können, nahezu vollständig eliminiert. Gleichzeitig steigt die Genauigkeit der erfassten Daten deutlich. Das System lebt dabei vom aktiven Informationsaustausch zwischen Mitarbeitenden und Kunden – eine Basis, die die Kundennähe von Bantleon nachhaltig stärkt.

Bantleon plant, sein digitales Angebot kontinuierlich auszubauen. Ergänzend zum bestehenden B.Fluid werden weitere Smart Services entwickelt – darunter interaktive Dashboards, die beispielsweise den Zustand von Maschinen visuell und in Echtzeit darstellen. Kundinnen und Kunden erhalten dadurch einen schnellen, intuitiven Überblick über alle relevanten Betriebsdaten.

Ein weiterer Entwicklungsschritt ist die Einführung automatischer Nachfüll- und Dosiersysteme, CUMA. CUMA steht für CUtting Fluid MAnager. Das System misst und überwacht kontinuierlich Konzentration, pH-Wert und Leitfähigkeit der Emulsion – vollautomatisch und präzise. Das System sorgt für eine noch präzisere Versorgung der Maschinen, bei gleichzeitiger Einsparung personeller Ressourcen. Das B.Fluid wird hierbei als zentrale Schnittstelle dienen und durch automatisierte Abläufe ergänzt.

Rückblickend würde sich Bantleon heute für einen früheren Wechsel zu Microsoft entscheiden – ein Schritt, der die technologische Weiterentwicklung deutlich erleichtert hätte. Insgesamt bewertet das Unternehmen seine Entscheidungen der letzten Jahre als richtig. Viele frühere Herausforderungen waren weniger auf eigenes Verschulden als vielmehr auf den damals begrenzten Stand der Digitalisierung zurückzuführen. Die Einführung des B.Fluid hat sich als lohnende Investition erwiesen: Während das analoge System arbeitsintensiv und fehleranfällig war, überzeugt die neue Lösung durch Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und zeitgemäße Struktur.

Im Bereich Nachhaltigkeit verfolgt Bantleon konkrete nächste Schritte. So ist die Entwicklung eines Kalkulators geplant, mit dem sich die Emissionswerte von Kühlmittelmischungen präzise berechnen lassen. Darüber hinaus sollen weitere Key Performance Indicators (KPIs) systematisch erfasst und analysiert werden.

Bis Ende des Jahres ist die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts geplant, der sich an den Vorgaben der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie am VSME-Standard orientiert. Zudem arbeitet das Unternehmen an einem innovativen Schmierstoff, der auf einem Reraffinat basiert – mit dem Ziel, ressourcenschonend und im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu produzieren.

Zukünftig sollen eigene Ideen und Innovationsvorhaben Schritt für Schritt realisiert werden. Neben der Weiterentwicklung der App für iOS verfolgt Bantleon ein ambitioniertes Wachstumsziel: Bis Ende 2027 möchte das Unternehmen rund 50 bis 60 Neukunden für seine digitalen Services gewinnen.

Branche:

Chemische Produktion

Mitarbeiter:

ca. 282

Gründung:

1918

Adresse:

Hermann Bantleon GmbH
Blaubeurer Straße 32
89077 Ulm

Kontakt:

Elena Unseld, Innendienst Fluidmanagement
Telefon: +49 (0) 7313 990-172
itt-systemtechnik@bantleon.de