Krauss Elektronik

Über viele Jahrzehnte war Krauss Elektronik ein klassischer Fachhandel, der von lokaler Kundschaft lebte und als Anlaufstelle für technische Kleinteile etabliert war. Produkte wie Batterien oder Sicherungen wurden früher nahezu ausschließlich im Laden gekauft. Mit dem Aufkommen großer Online-Händler, internationaler Plattformen und günstiger Direktimporte aus China veränderte sich die Ausgangssituation jedoch grundlegend. Standardprodukte, die keine Beratung benötigen, wurden zunehmend online bestellt, wodurch ein wichtiger Teil des Umsatzes wegfiel. Der stationäre Handel sah sich damit wachsendem Preisdruck und erhöhter Transparenz gegenüber. Gleichzeitig erforderte die digitale Erwartungshaltung vieler Kundinnen und Kunden neue Kommunikationswege, die im Unternehmen bislang nur begrenzt vorhanden waren.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, begann Krauss Elektronik, zentrale Abläufe und Kundenkontakte zu digitalisieren. Belege, Archivierung und Austausch erfolgen heute vollständig digital, sodass Papierakten und Arbeitswege entfallen.

Parallel dazu wurde die Kommunikation modernisiert. WhatsApp-Business hat sich zu einem der wichtigsten Kanäle entwickelt, über den Kundinnen und Kunden schnell Informationen, Bilder oder Angebote erhalten können. Besonders erfolgreich ist die Präsenz in den sozialen Medien. Regelmäßige Beiträge stärken nicht nur die Kundenbindung, sondern haben nachweislich die Frequenz im Laden erhöht.

Für ausgewählte Produkte wie Balkonkraftwerke wurde ein kleiner Online-Shop eingerichtet, der vor allem zur Preisinformation dient. Die meisten Kundinnen und Kunden kaufen weiterhin im Geschäft, kommen aber gezielter und besser vorbereitet. Zudem nutzt das Unternehmen künstliche Intelligenz, um technische Fragen zu klären, Texte zu formulieren oder Recherchen durchzuführen. Daraus entstand schließlich die Vision, künftig ein KI-basiertes Terminal im Laden einzusetzen, das Kundinnen und Kunden interaktiv beraten könnte.

Durch die bisherigen Maßnahmen konnte Krauss Elektronik Verwaltungsaufwand reduzieren, die Erreichbarkeit verbessern und neue Kundengruppen gewinnen. Social Media sorgt für deutlich mehr Aufmerksamkeit, und viele Kundinnen und Kunden sind durch den Online-Shop besser vorbereitet. KI unterstützt bei technischen Auskünften und beschleunigt die interne Arbeit.

Für die Zukunft plant das Unternehmen vor allem eine stärkere Social-Media-Ausrichtung und gezielte Preisanpassungen, um wirtschaftlich stabil zu bleiben. Trotz der Konkurrenz durch internationale Online-Händler zeigt das Beispiel, dass gezielte Digitalisierung für kleine Fachbetriebe spürbare Vorteile bringen kann.