Die Eule

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2020 trifft Jacqueline Wernicke eine Entscheidung, die sich nicht Viele zumuten. Die Eule, ein traditionelles Spielwarengeschäft in der Konstanzer Altstadt, sucht eine neue Geschäftsführung. Als gelernte Architektin wagt sie den Schritt in den Einzelhandel – zum Zeitpunkt, als die Corona-Pandemie gerade begonnen hatte.
Inzwischen hat sich einiges getan und die Lernkurve war steil. Nach vielen Aufs und Abs gab es auch viele Erkenntnisse. Eines hat sich jedoch seit Beginn gezeigt: die Beratung in der Spielzeugbranche ist essentiell. Derzeit arbeiten neben der Geschäftsführerin noch drei Angestellte auf Minijobbasis, die die täglichen Empfehlungen an Kundinnen und Kunden geben. Mit dem folgend vorgestelltem Mutmacher bringt Jacqueline Wernicke die Beratung auf das nächste Level: in die digitale Welt.
Text: Schätzle, HTWG Konstanz (Stand: August 2024)

Vorher

Die Herausforderung: Auf der Ladenfläche stehen viele erklärungsbedürftige Produkte, laufend kommen Neue hinzu und das Personal wechselt gelegentlich. Unter diesen Umständen ist eine vollständige Kundenberatung nicht immer möglich. Die Idee: Regali. Eine App, die alle Produkte des Ladens beinhaltet und Kundschaft und Personal auf der Suche nach dem perfekten Produkt begleitet.

Wie lässt sich die Idee während des normalen Alltagsbetriebs umsetzen? Mit ersten Skizzen, die abends auf dem Sofa entstanden, vielen Überlegungen, welche Funktionen die App umfassen soll und der Teilnahme am ausgeschriebenen Ideenwettbewerb des Landes Baden-Württemberg – mit Erfolg. Eine Bereitstellung von finanziellen Mitteln in Höhe von 70.000€ stand aus. Doch bis dahin war es ein langer, teils steiniger Weg. Zahlreiche Zwischenpräsentationen und Meetings waren notwendig, bis alle offenen und neu aufgeworfenen Fragen geklärt waren.

Mittendrin

Während des Prozesses haben sich laufend Funktionen geändert und erweitert. Eine Shop-Funktion zum Beispiel übernimmt die App nicht, da die Konkurrenz hier sehr stark ist und Jacqueline Wernicke das Potenzial der Anwendung an anderen Stellen sieht. So soll die App bereits von zuhause aus Informationen zur Verfügung stellen und ein Stöbern ermöglichen. Diese Funktion entstand aus dem Umstand, dass gerade die jüngere Generation (Gen Z) bereits gut informiert in die Eule kommt. Filter wie Alter, Lieblingsspielzeug, Material, etc. helfen bei der Suche. Mithilfe einer Favoritenliste können die Suchenden dann im Laden dem Personal zeigen, was sie gefunden haben.

Die Beratungsbedürfnisse können sehr unterschiedlich sein. So unterstützt die App ein eigenständiges Stöbern, indem die Suchenden durch Scannen des Barcodes eines Produkts vor Ort alle zugehörigen Informationen in Form von Text, Bildern & Videos in der App aufruft. Möchte jemand die persönliche Beratung, so kann sich das Personal die App zur detaillierteren Beantwortung genauerer Fragen heranziehen.

Mit all diesen Anforderungen ist die Programmierung bereits in vollem Gange. Immer wieder gibt es Korrekturschleifen, bis die App ihren derzeitigen Stand angenommen hat.

Ausblick

Inzwischen ist die App bereits über den Status eines MVPs (Minimum Viable Products), also der minimalsten Funktionsanforderung, damit die App ihren Kernzweck erfüllt, hinaus. Der Launch steht kurz bevor. Für die Gestaltung und Vermarktung wurde eine lokale Agentur beauftragt, die auch die Homepage zur App erstellt hat. Diese soll nun gemeinsam mit der App online gehen.

Was nun kommt, ist eine entdeckungsreiche Zeit. Ist diese von positivem Zuspruch gekrönt, soll es mit der App noch weiter gehen: Anwendende sollen die Möglichkeit bekommen sich ein Nutzerkonto anzulegen und über die Eule hinaus möchte Jacqueline Wernicke weitere Einzelhändler:innen für die Regali-App begeistern, sodass Kund:innen nicht nur durch Spielwaren, sondern auch in weiteren Läden digital stöbern und sich beraten lassen können.

Wir berichten hier zu einem späteren Zeitpunkt, wie es weiter geht.