Anlaufphase:
Vor Beginn des Vorhabens ein Wissensmanagementsystem aufzubauen bestand bereits länger die Idee und das Ziel eine Serviceabteilung mit strukturierten Prozessen und einer Wissensdatenbank zu schaffen. Jedoch fehlte der entscheidende Impuls für die Umsetzung. Ein generelles Verständnis, auch bezogen auf die Wichtigkeit von Wissensmanagement war vorhanden. Schwieriger war die Beantwortung der Frage, wie man Wissensmanagement methodisch und technologisch implementiert. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt SerWiss und dessen Akteure (u.a. die Hochschule Konstanz und pro accessio GmbH & Co. KG) verhalfen der acp dabei, dass die Blockade Stück für Stück weniger wurde. Es war eine Phase des Brainstormings und Übertragbarkeit des Begriffs Wissensmanagements auf die Unternehmenssituation bei dem mittelständischen Unternehmen. Diese Inhalte wurden während eines dreitägigen Workshops näher diskutiert und stellten den Startschuss im Aufbau von Wissensmanagement im Frühjahr 2020 dar.
Einführungsphase:
Nachdem der Begriff des Wissensmanagements ausführlich definiert und auf die Unternehmenssituation bei acp übertragen wurde, waren mehrere Schlüsselpartner an der Umsetzung des Projekts beteiligt. Diese Partner setzten sich aus diversen Bereichen zusammen, darunter die Projektpartner aus dem Forschungs- und Transferprojekt SerWiss interne Abteilungen der acp Systems AG, wie bspw. Service und IT und zu einem späteren Zeitpunkt externe Softwareanbieter, wie die Remberg GmbH. Zusätzliche Unterstützung erhielt Serviceleiter Thomas Würz durch einen Werkstudenten, welcher besonders im Feld der Ist-Prozessanalyse eine inhaltliche, wie auch visuelle Grundlage schaffte, auf welcher die zukünftigen Soll-Prozesse basierend auf Wissensmanagement ausgestaltet werden konnten.
Zum Zeitpunkt des Aufbaus einer Wissensmanagementstruktur war ein ERP-System bereits vorhanden. Ein Ticketsystem als Schnittstelle zwischen Serviceabteilung und Kunde gab es noch nicht. Dies hatte zur Folge, dass bisher Serviceanfragen per Mail oder Telefonat seitens der Kunden gestellt wurden und teils mehrfache Rückfragen erforderten, bis Probleme eindeutig diagnostiziert waren. Daher war es wichtig umgehend ein Ticketsystem aufzusetzen, wodurch zukünftig Serviceanfragen in einem vorgegebenen Muster digital dokumentiert vorliegen und in die spätere Wissensdatenbank einfließen können.
Im Anschluss an den ausführlichen Schulungen zur Methodik von Wissensmanagement und durchgeführten Workshops rund um Anforderungen an eine Softwarelösung, wurde eine prototypische Wissensdatenbank mittels Notion eingeführt. Diese ermöglichte es, erste Erfahrungen mit dem Dokumentieren und Abrufen von Wissen im technischen Service zu sammeln und stellte dabei eine Basis für die Ableitung exakter Anforderungen an die finale Softwarelösung aus dem Hause Remberg dar.
Parallel zu den aufgeführten Veränderungen, welche Schrittweise vor allem im Jahr 2022 umgesetzt wurden, fanden Tests mit AR-Brillen und einer prototypischen Softwarelösung seitens TeamViewer statt, um eine weitere Möglichkeit der Wissenserfassung „in the workflow“ bereitstellen zu können.
So entstand ein umfassendes Paket von Smart Services, welches sowohl Hardwarekomponenten, wie AR-Brillen, als auch Softwarelösungen, wie die Integration des ERP-System in die Wissensdatenbank in Remberg ermöglicht. Die AR-Brille fand bereits Anwendung bei Inbetriebnahmen und komplexen Serviceeinsätzen. Diese Daten können genutzt werden, um Serviceeinsätze zu dokumentieren oder um interne und externe Schulungen mit praxisorientierten Inhalten qualitativ aufzuwerten.
Die Summe der Veränderungen markieren bedeutende Fortschritte in Richtung einer effektiveren und effizienteren Servicearbeit intern und Servicebereitstellung gegenüber den Kunden.